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Geschichte

Man schreibt das Jahr 1142. Heinrich der Löwe ist gerade neuer Sachsenherzog geworden. Rasch gewinnt er an Macht und nimmt auch auf kirchliche Belange Einfluss.

So kommt es im Jahr 1154 zur Neugründung des Bistums Ratzeburg, welches unter dem eingesetzten Bischof Evermond zum Missionszentrum wird. Vom Norden in Richtung Süden entstehen neue Kirchen und Kirchspiele. 1194 werden neben Ratzeburg die Orte Mustin, Gudow, Sterley, Seedorf und Breitenfelde als solche urkundlich erwähnt.

Deutlich später beginnt die Entwicklung im südwestlichen Lauenburg.

Im Ratzeburger Zehntregister aus dem Jahr 1230 wird erstmals die St.Petri-Kirche Hachede, mit dem dazu gehörigen Dorf Besenhorst erwähnt. Für 368 Jahre wird sie der kirchliche Mittelpunkt der Besenhorster Gemeinde sein.

190 Jahre später kommt es zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Städtebündnis Hamburg-Lübeck und dem Herzog von Sachsen-Lauenburg, die 1420 mit dem Perleberger Frieden beendet werden. Bergedorf, Vierlande und Geesthacht werden dem Städtebund übergeben, Besenhorst verbleibt im Herzogtum Sachsen-Lauenburg.


Herzog Franz II will als späte Konsequenz die kirchliche Abtrennung der sächsisch-lauenburgischen Ortschaften Besenhorst, Hasenthal und Tesperhude von der hamburgischen Geesthachter St.Petri-Kirche. Im Jahr 1598 gründet er deshalb das Kirchspiel Hohenhorn. Fortan sind die Besenhorster Kirchenmitglieder Hohenhorns. 1805 wird Besenhorst von den Fluten der Elbe zerstört und im selben Jahr am Fuß der Buschberge neu errichtet. In diesem Zuge werden auch die Feldflächen unter den Bauern neu verteilt. Diese verzichten in Gänze auf die Nutzung der sogenannten „flüchtigen Sandberge“.

Der 24.7.1871 wird für diese, bis zu 23m hohen Dünen, zum Wendepunkt und zugleich zu einem ersten, einschneidenden Datum auf dem Wege zur Entstehung der Christus-Kirche. An diesem Tag schenkt Kaiser Wilhelm I die „flüchtigen Sandberge“ dem Kanzler Fürst Bismarck in Anerkennung seiner Dienste. Der wiederum verpachtet die Dünen im Jahr 1877 an Max von Duttenhofer, der dort eine Pulverfabrik errichtet. Von Bismarck selbst soll empfohlen haben, dieses Gebiet „Düneberg“ zu nennen. Im Jahr 1928 verschmelzen das alte Besenhorst und Düneberg zu einem Ort, der fortan den Namen Düneberg trägt.

Bald zeichnet sich ab, dass die geistliche 'Mitversorgung' aus Hohenhorn für den schnell wachsenden Ortsteil Düneberg nicht mehr ausreicht. Darum finden ab 1896 monatliche Gottesdienste in der Schule „Neu-Besenhorst“ statt.


Im Jahr 1916 wird der ehemalige Verkaufsraum der 'Konsumanstalt', das heutige Pfarrhaus, von der Pulverfabrik zu einem Betsaal umgebaut und der Kirchengemeinde Hohenhorn zur Nutzung übergeben. Ab 1917 wird hier alle 14 Tage der Gottesdienst der Christusgemeinde gefeiert. Im Mai des Jahres 1928 wird eine zweite Pfarrstelle, mit Sitz in Düneberg, für die Kirchengemeinde Hohenhorn beschlossen. Der Bau einer eigenen Kirche mit angrenzendem Pastorat wird aber vom Kirchenvorstand Hohenhorn noch verhindert.

1932 bietet die Pulverfabrik, die inzwischen zur I.G.Farbenindustrie AG gehört, dem Hohenhorner Kirchenvorstand das Grundstück 'Neuer Krug 4' zum Kauf an. Der Kaufvertrag wird am 10. März 1933 abgeschlossen. Die einliegende Wohnung wird zum Pastorat umgebaut und neben dem Betsaal entstehen Räume für die Gemeindearbeit. Der 1934 in sein Amt eingeführte Pastor Knuth setzt alles daran, dass bestehende Gebäude als ein kirchliches kenntlich zu machen. Er plant den Bau eines Glockenturmes, nebst kleiner Glocke am oder auf dem Haus. Um ein Haar wäre die erste Düneberger Glocke eine gebrauchte aus der Gemeinde Wacken geworden. Man konnte sich aber nicht handelseinig werden. So wird eine neue Glocke bestellt, die am 28.12.1935 zur Anlieferung gelangt. Im Juni 1936 wird auf dem Dachboden des Pastorats ein Glockenturm errichtet, der sichtbar über das Dach hinausragt. Am 21.6.1936 wird die Glocke in einem Festgottesdienst eingeweiht.


Der Plan zum Bau einer eigenen Kirche ist zwar bisher aufgeschoben worden, aber noch nicht aus den Köpfen der Verantwortlichen verschwunden. Ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel wird im Jahr 1953 getan. Die Dynamitfabrik räumt ihr Gelände von allen Gefahrstoffen. Am 29. August 1953 ist die Räumung endgültig abgeschlossen. In der Folge kommt es zu Verkaufsverhandlungen über das Gelände zwischen der 'Dynamit AG' und dem Hohenhorner Kirchenvorstand. In seiner Sitzung am 8.10.1955 beschließt dieser die Trennung der Gemeindeteile Hohenhorn und Düneberg. An das Landeskirchenamt ergeht der Antrag, zum 1.1.1956 Düneberg zur selbständigen Kirchengemeinde zu erheben. Am 1.3.1956 ist die Trennung rechtlich realisiert.

Die zum Zeitpunkt der Trennung bestehenden Kassenbestände werden 50:50 aufgeteilt. Die Kirchengemeinde Hohenhorn stellt aus eigenen Rücklagen eine zinslose Bauanleihe in Höhe von 75000DM zur Verfügung, von der nur die Hälfte durch Düneberg zurück zu erstatten ist. Am 18.5.1956 wird der Kaufvertrag für das Kirchengelände abgeschlossen.

Am 22.7.1956 erfolgt die Grundsteinlegung für den Bau der Christuskirche Düneberg, das Fundament besteht bereits.

Bei der Entstehung des über 24m hohen und sehr schlanken Kirchturms regen sich Bedenken. Er könne nicht stabil genug sein, ins Schwanken geraten und in der Folge umstürzen. Diese Gefahr scheint sich im Jahr 1963 zu realisieren. Eine der drei Glocken wird abgeschaltet. Im Jahr 1966 wird im Kirchturm eine Kompensationspendelanlage eingebaut, die bis heute verhindert, dass es zu Schwingungen oberhalb vorgeschriebener Grenzwerte kommt.